Rorate im Stiftsland

Viele Besucher auch in diesem Jahr

Die Rorate-Gottesdienste erfreuen sich auch heute großer Beliebtheit. Die milde Kerzenbeleuchtung und die meist traditionellen Lieder und Melodien erwärmen die Herzen. Die stimmungsvolle Atmosphäre wird als besonders spirituell und „inwändig“ allseits geschätzt. Selbst in den schwierigen Corona-Zeiten sind die Gottesdienste sehr gut besucht.

Die Bezeichnung „Rorate“ kommt vom ersten Wort des Eingangsverses zur Hl. Messe: „Rorate coeli desuper, nubes pluant iustum – Tauet ihr Himmel, Wolken regnet herab den Gerechten“. Als Messformular wurden bei den Rorateämtern die Texte von der Verkündigung des Herrn (25. März) verwendet. Das Evangelium handelt vom Erzengel Gabriel, der das junge Mädchen in Maria im kleinen Nazaret heimsucht. Durch die Bereitschaft Mariens mit den Worten „ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort“ (Lk 1,38) beginnt die Menschwerdung Gottes.

Das Rorateamt wurde ab dem ersten Adventsonntag bis maximal zum 16. Dezember mit großer Feierlichkeit, in der liturgischen Farbe weiß und mit dem im Advent sonst nicht üblichen Gloria gefeiert. Die ungewöhnliche Zeit am frühen Morgen und die zumeist winterliche Kälte bildeten den besonderen Rahmen dafür. Paul Ernst Rattelmüller beschreibt in seinem wunderbaren Buch „Auf Weihnachtn zua“, dass es jeder Bauersfamilie ein wichtiges Anliegen, ja eine Ehre war, „ihr“ Rorateamt zu bestellen.

Heutzutage werden im Pfarrverband fast alle Gottesdienste im Advent als Rorate bezeichnet. Es werden die an diesem Tag treffenden liturgischen Texte verwendet, jedoch meist nur mit Kerzen beleuchtet und traditioneller Musik besonders gestaltet. Ein spirituelles Angebot im Advent nach wie vor.  

Rorate im Stiftsland

Rorate im Stiftsland

Rorate im Stiftsland

Dr. Thomas Frauenlob

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