Die Geschichte der Pfarrei St. Andreas Berchtesgaden
Die Geschichte Berchtesgadens ist bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts auf das engste verbunden mit der Geschichte seines Augustinerchorherrenstiftes.
Das Kloster verdankt seine Existenz dem Wunsch der Gräfin Irmgard von Sulzbach, mit dem aus ihrer ersten Ehe ererbten Besitz ein Kloster zu stiften.
Ihr Sohn Berengar I. von Sulzbach führte den Willen seiner Mutter aus. Auch schickte er seinen Halbbruder Kuno nach Rom, um dort vom Papst die Urkunde zu erhalten, welche die Gründung bestätigte und das Kloster dem Schutz des apostolischen Stuhls unterstellte. Dies war deshalb wichtig, damit in den politischen Wirren seiner Zeit die Stiftung dem Ringen der deutschen Fürsten um Macht und Einfluss nicht schutzlos ausgeliefert war.
Unter den vielen Ereignissen der folgenden Jahrhunderte verdient die Erhebung zur Fürstpropstei im Jahr 1559 besondere Erwähnung, da es nur Berchtesgaden war, dem es als einziges Augustinerchorherrenstift gelang, im Immerwährenden Reichstag zu Regensburg auf der Fürstenbank seinen Platz einzunehmen.
Die Säkularisation 1803 beendete nicht nur die Geschichte des Chorherrenstiftes, sondern auch die Eigenstaatlichkeit Berchtesgadens, das zunächst Erzherzog Ferdinand von Österreich zugeschlagen wurde, ehe es 1810 zum Königreich Bayern kam.
Das Ende des Klosters ist zugleich aber Beginn der Geschichte der Pfarrei, die 1803 somit ihren Anfang nimmt, so dass im Jahr 2003 das 200-jährige Bestehen gefeiert werden konnte.
Die Pfarrer von Berchtesgaden seit 1803:
- Franz Xaver Graf von Dietrich, Stiftsdekan (1803 - 1808)
- Franz Xaver Georg Freiherr von Reichling-Meldegg, Chorherr (1808 - 1812)
- Nikolaus von Trauner, ehem. Chorherr (1814 - 1836)
- Josef Anton Forster (1836 - 1858)
- Anton Reisacher (1858 - 1869)
- Johann Gimpl (1869 - 1879)
- Johann Baptist Bauer (1880 - 1884)
- Lorenz Widmann (1884 - 1920)
- Dr. Josef Oberhauser (1921 - 1928)
- Josef Linhard (1928 - 1943)
- Prälat Otto Schüller (1943 - 1982)
- Prälat Dr. Walter Brugger (1982 - 1995)
- G.R. Peter Demmelmair (1996 - 2013)
- Msgr. Dr. Thomas Frauenlob (seit 2013)