Hauptmann Longinus und sein Bekenntnis zur Gottessohnschaft Jesu

Bild von der Karfreitagskrippe in der Stiftskirche um 1990

Karfreitagskrippe

"Als der Hauptmann, der Jesus gegenüberstand, ihn auf diese Weise sterben sah, sagte er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!" Dieses Bekenntnis  aus dem Munde eines römischen Centurio, Longinus heißt er nach der Legenda aurea, findet sich nicht nur beim Evangelisten Markus, sondern auch im Matthäusevangelium; bei Lukas heißt es "gerechter Mensch".

Für Pfarrer Otto Schüller war diese Figur bei der Golgotha-Szene wichtig, nicht nur weil Longinus später als Heiliger verehrt wurde, sondern weil ein hoher römischer Offizier, ein Heide, Jesus als Gottes Sohn erkannte und verehrte. Deshalb die knieende Haltung, den Helm abgenommen und die Lanze beiseite gelegt. Die Handbewegung unterstützt das Bekenntnis. Wichtig und von besonderer Bedeutung war die Ausleuchtung der Szene mit den zentralen Figuren, als Finsternis hereinbrach. Auch der bekennende Verbrecher erhält Licht, das von Jesus ausgeht. Maria und der Apostel Johannes - "Sehe deinen Sohn, siehe deine Mutter." - sind als Zeugen des Geschehens am rechten Rand deutlich zu erkennen, während der Priester als Vertreter der herrschenden jüdischen Klasse schemenhaft im Halbdunkel vor der Kullisse Jerusalems fast verschwindet. 

Otto Schüllers Krippenbilder sind, wie die beschriebene Kreuzigungsdarstellung zeigt, Zeichen lebendiger Verkündigung. Lassen wir sie auf uns wirken.

Bericht und Bild: Johannes Schöbinger

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