Erstprofess von Schwester Magdalena Holm am 18. Dezember

Schwester aus der PFarrei Hl. Familie Au tritt den Franziskusschwestern von Vierzehnheiligen bei

Sr. Magdalena Holm

Es ist eine große Seltenheit in unseren Tagen, wenn sich ein junger Mensch für ein Leben in einem Orden entschließt. Die aus der Pfarrei Hl. Familie stammende Sr. Magdalena Holm geht diesen Weg einer geistlichen Berufung seit einigen Jahren. Am Samstag, den 18. Dezember, wird sie nun in Vierzehnheiligen nach der Zeit des Noviziats ihre ersten Gelübde ablegen.

Sr. Magdalena hat ihren Lebens- und Berufungsweg in einem Text beschrieben, der deutlich macht, wie Gott Menschen in seinen besonderen Dienst ruft. (siehe unten)

Aufgrund der Coronapandemie ist eine Teilnahme an der Professfeier nur für die engsten Angehörigen möglich. Alle Pfarrangehörigen im Stiftsland sind herzlich dazu eingeladen, Sr. Magdalena im Gebet an diesem wichtigen Tag zu begleiten. Wir wünschen Ihr von ganzem Herzen alles Gute und Gottes Segen! 


Lebens- und Berufungsweg Sr. Magdalena Holm

Am 5. Dezember 1995 in Berchtesgaden geboren bin ich auf der Au aufgewachsen. Meine Heimatpfarrei ist Hl. Familie. In meiner Familie spielt Glaube und Kirche eine wichtige Rolle im alltäglichen Leben. So bin ich eng verbunden mit den Traditionen der Kirche und unserem Brauchtum aufgewachsen.

2007 haben wir als Familie Urlaub in Italien gemacht. Dort haben wir gemeinsam Assisi besucht. Ich habe das erste Mal vom Hl. Franziskus gehört. In der Pfarrei habe ich mich in meiner Jugendzeit im Kirchenchor engagiert. Nach dem Abitur am Gymnasium in Berchtesgaden habe ich sieben Jahre später das Studium der Pflege dual in München aufgenommen. Während meiner Studienzeit wuchs in mir der Wunsch, meinen Glauben im Alltag intensiver zu leben. In dieser Zeit sind mir alte Urlaubsbilder in die Hände gefallen unter anderem auch von meinem Besuch in Assisi. Ich habe mich dadurch neu mit der Person des Hl. Franziskus auseinandergesetzt. Franz strebte als junger Kaufmannssohn nach Ruhm, Macht und Ansehen bis er in einem Traum in Spoleto gefragt wurde, wofür er leben möchte. So beginnt sein innerlicher Weg. An ihm hat mich vor allem seine Verkörperung des Evangeliums in aller Bruchstückhaftigkeit seines Daseins und die Konsequenz seiner Christusnachfolge berührt. Er hat mit seinem Leben die Liebe Gottes für die Menschen erfahrbar werden lassen. So ist mir Franziskus zum Vorbild geworden und ich habe mich auf die Suche nach Menschen und Orten gemacht, die mir dabei helfen können, dieser Sehnsucht zu folgen. Dabei habe ich die Franziskusschwestern von Vierzehnheiligen kennen gelernt. Nach einer Zeit des Kennenlernens habe ich gemerkt, dass ein Ordensleben für mich ein guter Weg ist, dieser Sehnsucht im Alltag Raum zu geben. So habe ich den Schritt ins Noviziat gemacht. In den zwei Jahren meines Noviziates habe ich auf so vielen Ebenen gemerkt, dass es sich lohnt, sich auf das Abenteuer mit Gott einzulassen und Neues zu wagen. Lebendiges Ordensleben heißt für mich auch, sich mit dem je eigenen Lebens- und Glaubensweg reflektiert auseinanderzusetzen vor den Herausforderungen der Gegenwart. Mir persönlich ist es ein Herzensanliegen, Glauben und Leben mit den Suchenden, den randständigen Menschen unserer Zeit zu teilen, mit ihnen in Kontakt zu sein und Begegnungsräume zu schaffen, damit auch ihre Anliegen gehört werden. Ich möchte mit meinem Leben als Ordensfrau einen anderen Akzent setzen zu den gängigen Lebensmodellen unserer Zeit, weil ich spüre, dass meine Lebenskraft so zur Entfaltung kommt und dadurch etwas vom göttlichen Glanz in dieser Welt sichtbar werden kann. 

Nun darf ich nach zwei Jahren Noviziatszeit (Ausbildungszeit) am Samstag den 18.12. meine erste Profess ablegen. Mein Professspruch lautet: „Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden!“ (Lk 1,30)

Maria ist mir in der Zeit meines Noviziates zur Weggefährtin geworden. Sie, eine gewöhnliche junge Frau mit vielen Fragen, hat dem Wort Gottes, das der Engel ihr zugesagt hat, gelauscht. Sie war bereit, die Liebe in die Welt zu tragen. Ungeahnt dessen, was auf sie zukommen wird, hat sie in schöpferischer Treue ihr JA gesprochen und auf Gott vertraut. So möchte auch ich mein Leben wagen.

Als Vorbereitungsgebet für die Profess habe ich mir das „Vater unser“ gewählt. Es bringt für mich ganz stark die Verbundenheit zu allen Christen weltweit zum Ausdruck.

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