Jubiläum 60 Jahre Pfarrkirche St. Johann Nepomuk Winkl

Vertrieben - Verbunden - Verwurzelt: Jubiläum der Pfarrkirche St. Johann Nepomuk

Seit 60 Jahren steht sie da, am Fuße des Untersbergs, unsere Pfarrkirche in Winkl. Eingeweiht wurde sie am 14.07.1963. Durch die Folgen des zweiten Weltkriegs werden in Winkl zahlreiche Heimatvertriebene, größtenteils Deutschböhmen und Schlesier, aufgenommen. Als Patron der Kirche wählt man den Heiligen Johann Nepomuk, den Schutzpatron der Brücken. Dieser stammt einerseits aus dem Land der Heimatvertriebenen, Böhmen und andererseits soll er auch als ,,Brückenbauer‘‘ zwischen den Einheimischen und den Vertriebenen dienen.

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18 Jahre, von 1945 bis 1963, müssen die Gläubigen zur Messe in die Pfarrkirche Herz-Jesu nach Bischofswiesen gehen, oder an den feierlichen Gottesdiensten durch Kaplan Walther Gruber im Barackenlager Winkl teilnehmen. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche ist daher groß und der immer größere Zuwachs an Katholiken in Winkl stellt auch für die Pfarrgemeinde in Bischofswiesen eine Herausforderung dar. Dank der Hartnäckigkeit einiger hiesiger Seelsorger geht der Wunsch nach einer eigenen Kirche 1961 in Erfüllung.

Aus diesem Grund fällt die Entscheidung der Bistumsleitung, in Winkl eine eigene Pfarrkirche und eine damit Verbundene Pfarrgemeinde zu gründen. Die Grundsteinlegung des Gotteshauses erfolgt 1961, jedoch verzögert sich der Kirchenbau schon bald wieder, da das Zweite Vatikanische Konzil in Rom ein Wegfallen des klassischen Hochaltares, aufgrund der Liturgiereform, beschließt. Man veränderte also während der Bauphase noch kurzerhand die Pläne für den Aspisbereich und entscheidet sich für einen sogenannten „Volksaltar“, der sich in der Mitte der Gläubigen befindet. Dieser Altar wird vom Berchtesgadener Künstler Hans Richter erschaffen.

Am 1. März 1964 erfolgt die Errichtung einer Pfarrkuratie und schließlich ab Juni 1967 die Erhebung zur Pfarrei St. Johann Nepomuk. Beide Faktoren sind mitentscheidend für die erfolgreiche Integration der vielen Vertriebenen in Winkl.

Das Gotteshaus erfüllt bald reges, kirchliches Leben. Jugendgruppen entstehen, Altennachmittage werden abgehalten und auch Fasching wird gefeiert. Von Anfang an steht auch den evangelischen Gläubigen die Räumlichkeiten für ihre Gottesdienste zur Verfügung, somit spielt Winkl eine Vorreiterrolle in der Ökumene.

Eine komplette Neugestaltung des Vorplatzes wird 2015/2016 vorgenommen. Mit der Einweihung des „Platzes der Begegnung“ 2016 und der Einweihung des neuerrichteten Mahnmals der Heimatvertriebenen 2021, werden die letzten baulichen Veränderungen an der Pfarrkirche St. Johann Nepomuk in Winkl abgeschlossen.

In Laufe der letzten 60 Jahre wirken in der Pfarrei St.Nepomuk Winkl, aus der ab 2000 der Pfarrverband Bischofswiesen wird, mehrere Geistliche. Ab Juni 2019 geht der Pfarrverband Bischofswiesen über, in den Pfarrverband Stiftsland Berchtesgaden.

 Auf Pfarrer Walther Gruber, dem Initiator und tatkräftigen Unterstützer der eigenständigen Pfarrei folgt 1961 Pfarrer Johann Wieser. Pfarrer Walther Vothknecht übernimmt ab 1962 bis 1972 als Gründungspfarrer die neu gegründete Pfarrgemeinde. Pfarrer Lolke Nijdam leitet die Pfarrgemeinde von 1973 bis 1975. Ihm folgt Pfarrer Karl Hofherr, der von 1975 bis 1992 der Gemeinde vorsteht und seit 1987 von der ersten Gemeindereferentin im Berchtesgadener Land, Gabi Hartmann, unterstützt wurde. Pfarrer Andreas Maria Zach wird sein Nachfolger in den Jahren 1993 bis 2007.

Der heutige Stadtpfarrer von Bad Reichenhall Markus Moderegger aus Winkl feiert 2003 seine Priminz in der Pfarrkirche St. Johann Nepomuk. 2007 übernimmt dann Pfarrer Wolfgang Fischer die Gemeinde, welcher dann für das Jahr 2011 von Pfarrer Ludwig Westermeier abgelöst wird. Ab 2011 wird die Leitung des Pfarrverbandes an Pfarrer Bernhard Bielasik übertragen. Seit 2019 erfolgt die Seelsorge jedoch im Verbund mit dem Stiftsland Berchtesgaden. Hier zeichnen sich Pfarrer Msgr. Thomas Frauenlob und Kaplan Pater Fidelis Dudek OFM verantwortlich. Im Ruhestand wirken mit: Pfarrer i.R. Josef Zierl, Pfarrer i.R. Hans Fischer und Pfarrer i.R. Bernhard Bielasik.

Regelmäßige Veranstaltungen, neben den kirchlichen Hochfesten und Feierlichkeiten, sind der Martinsumzug, das Advent Singen, das Café der Begegnung, der Jugendfasching sowie die Winkler Faschingsgaudi. Unterstützt werden alle kirchlichen Aktivitäten durch die tatkräftigen Ministranten. Der Kirchenchor „Nepomuk-Singers“ trifft sich wöchentlich zum gemeinsamen Singen und ist für die musikalische Gestaltung vieler Gottesdienste verantwortlich.

Zum 60. Jubiläum unserer Pfarrkirche St. Johann Nepomuk lädt der Pfarrgemeinderat Winkl die Bevölkerung herzlich zum Pfarrfest ein. Am 08. Juli ab 15:00 Uhr auf dem Platz der Begegnung beginnend mit Kaffee und Kuchen sowie Kinderprogramm mit Kasperltheater. Um 17:30 Uhr findet die Heilige Messe in der Pfarrkirche St. Johann Nepomuk durch Pfarrer Msgr. Dr. Frauenlob statt. Im Anschluss daran folgt ein gemütliches Beisammensein mit der musikalischen Unterhaltung durch die Calimeros Revival Band. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.

Der Pfarrgemeinderat Winkl

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