Kerzensegnung und Blasius Segen zu „Maria Lichtmess“

Traditioneller Festgottesdienst in Marktschellenberg

Am Vorabend zu „Maria Lichtmess“ fand in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Marktschellenberg der traditionelle Festgottesdienst statt. Ihm ging die übliche Kerzensegnung voraus und nach dem Gottesdienst konnten die Kirchenbesucher den Blasius Segen empfangen. Pfarrvikar Pater Josef zelebrierte den Festgottesdienst. Ihm zur Seite stand Diakon Michael König. Der Kirchenchor unter Chorleiter Adrian Suciu hatte die musikalische Gestaltung in Händen.

Leider musste die gewohnte Lichterprozession aufgrund des Corona-Infektionsgeschehens entfallen. So wurde nach dem Entzünden der gesegneten Kerzen der Festgottesdienst abgehalten und das Innere der Kirche erstrahlte in deren warmen Licht. Vorne in der ersten Bank hatten die diesjährigen Kommunionkinder Platz genommen, die der Pfarrvikar herzlich begrüßte. Er ging in seiner Predigt auf den Sinn und die Bedeutung der Lichtmessfeier und der Kerzen ein. Aufmerksam verfolgten die Kinder seinen Erklärungen.

Nach dem Gottesdienst dankte der Pfarrvikar allen, die an den Vorbereitungen zu dieser Feier mitgewirkt hatten und auch dem Kirchenchor. Er lud nach dem Schlusssegen die Gläubigen zum „Blasius Segen“ ein, der zunächst allgemein und im Anschluss einzeln in den Bänken erteilt wurde. Der Aufforderung kamen alle Kirchenbesucher gerne nach in der Erwartung, unter dem Schutzmantel des Hl. Blasius vor Krankheiten und Missständen im Halsbereich geschützt zu sein.

Bereits im 4. Jahrhundert feierte die Kirche in Jerusalem das Fest zunächst am 14. Februar, dem 40. Tag nach dem Fest "Erscheinung des Herrn", später dann 40 Tage nach Weihnachten, der Geburt Jesu. Es wurde bald als der erste Einzug Jesu in Jerusalem betrachtet. Aus dem Grund, auch mit Blick auf den Lobgesang des Simeon, kam es im 7. Jahrhundert zu Lichterprozessionen. Die Gläubigen wollten Christus entgegengehen, ähnlich wie sie es aus den Evangelien kannten, wo die Menschen den erwachsenen Jesus am Palmsonntag begrüßten. Die Kerzen, mit denen die Gläubigen das Kommen Jesus in die Welt nun symbolisch begleiteten, wurden eigens zu diesem Fest geweiht.

Der Brauch der Kerzensegnung führte dazu, dass das Fest als "Maria Lichtmess" bekannt wurde, denn die westliche Kirche betonte lange Zeit eher die Reinigung Marias als Festinhalt. Das Marienfest war deshalb auch unter den Namen "Mariä Reinigung" bekannt. Erst seit der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wird es wieder als "Herrenfest", also mit Bezug auf Jesus, gefeiert. Somit lautet der offizielle Name auf Latein "Praesentatio Jesu in Templo", zu Deutsch: "Darstellung des Herrn".

Daneben ist Maria Lichtmess ein wichtiger Tag für die Dienstboten. An diesem Tag entschied sich oft, ob die Dienstboten beim Bauern bleiben durften oder sich um eine neue Stelle bemühen mussten und sie konnten sich auf den erwarteten Lohn freuen. Das Ereignis war in der Regel mit ein paar freien Tagen verbunden, die oft zu einer ausgiebigen Feier genutzt wurden.

Bilder / Impressionen:

ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess
ms lichtmess

Bericht: Franz Heger

Weitere Informationen