Das Licht, das das Dunkel des Todes vertreibt
Die Feier der Osternacht in der Stiftskirche mit einer Erwachsenentaufe

"Lumen Christi." - "Deo Gratias."
Das Licht vertreibt die Dunkelheit.
Nach dem Evangelium (Mk 16,1-7) nahm Pfarrer Dr. Thomas Frauenlob in der Predigt Bezug auf das Motiv der diesjährigen Stiftsland-Osterkerze. Es ist angelehnt an das Apsismosaik der Lateranbasilika in Rom und zeigt zwei Hirsche, die aus dem Wasser trinken, das in vier Bächen vom Kreuz Christi auf dem Golgotha-Hügel herunterfließt. "Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir!" (Psalm 42,2). Die Szene sei ein Bild für die Sehnsucht nach Gott, nach einem guten Leben. Frauenlob verurteilte die Gier, das Leben mit Reichtum und anderen Gütern zu füllen, und betonte: "Das Beste im Leben kommt noch!" Wir bräuchten auf unserem irdischen Lebensweg also keineswegs alles zusammenraffen, vielmehr komme einmal der Zeitpunkt, an dem unser Durst nach Leben gestillt wird.
Nach der Allerheiligen-Litanei begab sich der Altardienst zum Taufbecken.
Zunächst wurde das Taufwasser durch das Einsenken der Osterkerze gesegnet ...
... und in das Taufbecken gefüllt.
Anschließend spendete Pfarrer Frauenlob einem Erwachsenen das Sakrament der Taufe.
Die Taufpatin entzündet an der Osterkerze die Taufkerze.
Herabrufung des Heiligen Geistes auf den Neugetauften
Nach der Erneuerung des Taufversprechens werden die Ministranten und alle Gläubigen mit Weihwasser besprengt.
Inzens der Osterkerze
Konzelebrant der Eucharistiefeier war Pater Benno vom Franziskanerkloster.
Zum Vaterunser fanden sich nicht nur die Kinder im Altarraum ein, sondern auch der Neugetaufte in seinem weißen Taufkleid. Er durfte anschließend seine erste heilige Kommunion empfangen.
Am Ende der Feier segnete Pfarrer Frauenlob die österlichen Speisen, darunter auch die farbigen, gekochten Eier, die alle Kirchenbesucher am Ausgang erhielten.
Am höchsten Feiertag im Kirchenjahr durfte natürlich nicht mit Weihrauch gespart werden.
Abschließend bedankte sich Pfarrer Frauenlob bei allen, die zur würdigen Gestaltung der Feiern an den Kar- und Ostertagen in irgendeiner Weise beigetragen hatten, und nannte unter anderem Ministranten, Lektoren, die Stiftsmusik sowie alle, die sich der Mesnerei angenommen haben. Besonders erwähnte er den aufwendigen Auf- und Abbau des Heiligen Grabes sowie den prächtigen Blumenschmuck.
Und schließlich durfte auch das Osterlachen ("Risus paschalis") nicht fehlen. Frauenlob erzählte zwar kein "Ostermärlein aus dem Jahre 1728", wie im "Berchtesgadener Anzeiger" als Aprilscherz angekündigt worden war, aber wie in den vergangenen Jahren einen Witz:
Ein Mädchen, das bei seiner Freundin zum Mittagessen eingeladen ist, fragt diese: "Betet ihr auch vor dem Essen?" "Nöö", meint die Freundin, "meine Mutter kann kochen!"
Andreas Pfnür