Palmsonntag im Stiftsland

Segnung der Palmbuschen im Talkessel

Bei strahlendem Sonnenschein kamen viele Menschen zu den Palmweihen im ganzen Talkessel. Bereits am Samstag wurde die Palmbuschen durch P. Dimpflmeier in Loipl im Freien gesegnet. In St. Franziskus auf der Buchenhöhe versammelten sich die Gläubigen ebenfalls am Vorabend, aber aus Gründen des Infektionsschutzes gleich in der modernen Kirche, wo Pfarrer Frauenlob die Segnung im Rahmen der sonntäglichen Eucharistiefeier vornahm. Der bereits schon traditionelle Besuch aus Rom in der Karwoche, P. Norbert Hoffmann SDB, Sekretär der päpstlichen Kommission für die Kontakte zwischen Judentum und dem Heiligen Stuhl, segnete in Marktschellenberg, assistiert von Diakon Bernhard Hennecke die Palm der Kinder. In der anschließenden Messe predigte er über die Bedeutung des Esels und der Palmzweige beim Einzug Jesu in Jerusalem. In der Pfarrei Hl. Familie in der Oberau nahm Pfarrer Hans Fischer begleitet von Diakon Michael König die Segnung der Palmbuschen vor. Die Gemeinde von Maria am Berg verlegte die ganze Feier auf den sonnenüberfluteten Vorplatz der Kirche. Hier zelebrierte Prof. P. Friedrich Schleinzer die hl. Messe, nachdem er die traditionelle Segnung der Palm sehr persönlich vorgenommen hatte.

Der Schloßplatz in Berchtesgaden war am Morgen zur Palmweihe sehr gut gefüllt, da die Familien den Regeln entsprechend untereinander Abstand hielten. Viele prächtige Palmbuschen waren zu sehen, die Pfarrer Frauenlob mit Weihwasser und Weihrauch segnete, bevor er das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem im weiten Rund verkündete. Die traditionelle Palmprozession mit der lebensgroßen Jesus-Figur auf dem Esel musste entfallen, so dass die Hl. Messe erst begann, nachdem die Gläubigen entsprechend dem Corona-Schutzkonzept durch Ordner eingelassen worden waren.

„Häufig erkennt man in Kontrasten das Eigentliche besser“ – leitete der Pfarrer seine Predigt nach der Passionserzählung nach Markus ein. Fast 400 Jahre vor Jesus war Alexander der Große auf einem Schlachtross als Kriegsherr und Eroberer in Jerusalem eingezogen und die Bewohner der Stadt flehten ihn mit dem Ruf „Kyrie eleison“ voll Angst um ihr blankes Leben um Gnade an. Jesus ziehe als Friedenskönig auf einem Esel reitend ein und die Menschen begrüßten ihn mit dem Ruf „Hosanna dem Sohne Davids“. „Dieses Wort bringt keine Angst vor einer Vernichtung zum Ausdruck, sondern unterstreicht die Zuversicht und die Freude, dass unser Leben in der Hand Gottes liegt – und dort ist es gut aufgehoben“ betonte Pfarrer Frauenlob. Was danach in Jerusalem passierte, das wüssten wir ja. Der das Gute wollte, wurde verhöhnt, entblößt ans Kreuz genagelt und qualvoll getötet. „Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht wie dieses wankelmütige Volk verhalten und die Liebe und Zuwendung Gottes in Menschen, die das Gute für uns wollen, derart verhöhnen und ablehnen!“ – so der Pfarrer mahnend.

Trotz der Einschränkungen war es gut, den Palmsonntag in der traditionellen Form zu begehen. Das kann man als Quintessenz für diesen Auftakt der Heiligen Woche getrost feststellen.

Bilder / Impressionen:

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