Studientag zur Weiterentwicklung des (neuen) Pfarrverbandes Stiftsland Berchtesgaden

Erste Beschlüsse sind gefasst

Vor kurzem trafen sich ehrenamtliche Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungsmitglieder aus den sechs Pfarreien des Pfarrverbandes Stiftsland Berchtesgaden, um gemeinsam mit den Pfarrsekretärinnen, Kirchenmusikern, Verwaltungsleitern und allen hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern über die nächsten Schritte zu beraten, die für die Zukunft der Kirche im Stiftsland gegangen werden können.

Pfarrer Frauenlob begrüßte die große Versammlung und eröffnete den Studientag mit dem Hinweis, dass zum Aufbau des Pfarrverbandes Stiftsland Berchtesgaden zwar organisatorische und strukturelle Fragen wichtig seien, dass parallel dazu jedoch die geistig-geistliche Seite nicht fehlen dürfe. „Mit unserem Patron, dem seligen Kaspar Stangassinger, haben wir ein Vorbild für uns alle, das uns ermutigt, das zu tun, was der Tag verlangt“ und er fügte den zweiten Teil des Zitats hinzu, dass es dabei „auf dem Boden bleiben“ gilt.

Impressionen vom Studientag

Aufgrund der kurzfristigen Erkrankung des vorgesehenen Moderators hatte sich Gemeindereferentin Birgit Hauber bereit erklärt, durch den Tag zu führen. Zum Einstieg sollten die Teilnehmer zunächst Detailfotografien von Steinen den jeweiligen Pfarrkirchen zuordnen, was sich als gar nicht so einfach erwies und manche Überraschung bereithielt. Angeregt durch ausgewählte Bibelstellen tauschten sich die Teilnehmer in gemischten Gruppen über die mögliche Bedeutung der Steine aus. Die „Stufen zum Heiligtum“, der „Heilige Boden“ wie Taufstein, Ambo, Altar und Tabernakel wurden so als Grundlage für weitere Überlegungen bewusst wahrgenommen. Das Bild vom „Haus aus lebendigen Steinen“ (1 Petrus 2,4) und das Lied „Ein Haus voll Glorie schauet“ fasste die biblische Besinnung zusammen und rundete diesen Teil des Studientages ab.

Nun galt es, statistisches Material auszuwerten, das vom Fachbereich Pastoralraumanalyse des Erzbischöflichen Ordinariats zur Verfügung gestellt worden war. Anhand der Zahlen, Statistiken und Kurven konnten Entwicklungen in den einzelnen Pfarreien verobjektiviert und neue, zum Teil recht überraschende Erkenntnisse gewonnen werden. Auffallend war z. B., dass in allen Pfarreien eine relativ hohe Armutsgefährdung festzustellen ist. Mittels der Auswertung der „Religiösen und kirchlichen Orientierungen in den Sinus-Milieus“ wurde klar, dass der Anteil der so genannten „Hedonisten“ auch im Stiftsland nicht gerade klein ist. Hedonisten sind die typischen Vertreter einer spaß- und erlebnisorientierten Lebenshaltung, die beruflich durchaus angepasst, aber die Freizeit als überragend wichtig ansehen und zu Spontaneität neigen, also sich nicht gern längerfristig verpflichten.

Impressionen vom Studientag

Nach dem gemeinsamen Mittagessen machten sich die Ehrenamtlichen aus den Pfarreien, die Angestellten aus dem Bereich Verwaltung und das Pastoralteam Gedanken, welche Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen gezogen werden müssen und welche konkreten Schritte in naher Zukunft in den einzelnen Pfarreien oder im Stiftsland getan werden können. Die Ergebnisse der einzelnen Gruppen wurden allen Anwesenden präsentiert und nach einer verdienten Kaffeepause fasste man die ersten Beschlüsse z.B. zum Gründungsfest des Pfarrverbandes am 29.Juni.

In der Abschlussandacht wurde mit dem Symbol einer Gitarre klar, dass diese nur klingt, wenn alle sechs Saiten gut aufeinander abgestimmt sind. Der Text „Christus hat keine Hände, nur unsere Hände“ und das „Pfarrverbands-Gebet“ rundeten den Tag inhaltlich ab.

Pfarrer Frauenlob bedankte sich zu Abschluss bei allen, die sich für diesen Studientag Zeit genommen hatten, insbesondere bei Gemeindereferentin Birgit Hauber für die professionelle Leitung. Danach lud er zum gemeinsamen Abendessen und den gemütlichen Teil ein, der noch viel Zeit und Möglichkeit zum Austausch und einer schönen Gemeinschaft bot. Am Ende des Tages waren sich alle darin einig, dass der (neue) Pfarrverband Stiftsland Berchtesgaden ein spannendes Projekt bleiben wird.

Gruppenbild vom Studientag

Birgit Hauber/Thomas Frauenlob

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