Die neue Gemeindereferentin stellt sich vor

Birgit Hauber ist seit 1. November im Pfarrverband tätig

Mein Name ist Birgit Hauber, ich bin seit 1. November 2018 als Gemeindereferentin für das Stiftsland Berchtesgaden angewiesen. Ich freue mich auf die Begegnungen mit Ihnen und bin gespannt darauf, wie ich die Erfahrungen aus 30 Berufsjahren an meiner neuen Stelle einbringen kann.

Mein Berufswunsch entstand durch mein ehrenamtliches Engagement in der Katholischen Landjugendbewegung im Landkreis Rosenheim. Nach dem Abitur studierte ich an der Katholischen Universität Eichstätt in der Abteilung München „Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit“ – damals wurde das Studium noch mit Diplom abgeschlossen.

Als ich im Jahr 1988 als Gemeindereferentin im Pfarrverband Ainring meinen Dienst antrat, war vieles noch anders. In den zwölf Jahren durfte ich dort bei Pfarrer Anton Parzinger in einer „Kirche aus lebendigen Steinen“ mitarbeiten. Die eigenverantwortliche Leitung der Erstkommunion- und Firmvorbereitung gehörte von Anfang an ebenso zu meinen Aufgabengebieten wie Kinderbibeltage, Kinder- und Jugendgottesdienste und vieles mehr, was das pfarrliche Leben im Jahreskreis so mit sich bringt.

Damals gab es im ganzen Landkreis insgesamt drei Gemeindereferentinnen: Elke Skell in Freilassing, Gabi Hartmann (damals Diewald) in Bischofswiesen – und ich kam als dritte hinzu.

Im Jahr 1996 habe ich geheiratet, 1998 wurde unser Sohn geboren und mit dem Umzug nach Bayerisch Gmain im Jahr 2000 war der erste Stellenwechsel (mit einer halben Stelle wegen Kindererziehung) verbunden.

Bayerisch Gmain stand damals vor der ungewohnten Situation, keinen eigenen Pfarrer mehr zu haben und plötzlich mit der Nachbarpfarrei St. Nikolaus zusammenzugehören. Damals galt es, mit Pfr. Eugen Strasser-Langenfeld in den beiden Pfarreien zunächst ein Gespür für die neue Situation zu entwickeln und die Pfarreien langsam auf die „neuen Verhältnisse“ einzustimmen. Gemeindereferentin Gabi Angerer folgte nach vier Jahren auf den „letzten Kaplan“ und im Team konnten wir vieles gemeinsam anpacken und weiterentwickeln.

In dieser Zeit wuchsen den Gemeindereferent*innen viele Aufgaben zu:

  • Die Verantwortung für die Verwaltung der Pfarreien oder Kindergärten als delegierter Kirchenverwaltungsvorstand – verbunden mit all den Mühen und Sorgen, die Bau- und Personalangelegenheiten mit sich bringen.
  • Der vermehrte Einsatz in der Liturgie als Leiter von Wortgottesfeiern oder Andachten; dazu gehört auch die bischöfliche Beauftragung für Beerdigungen (ohne Eucharistiefeier versteht sich)
  • Als Ansprechpartnerin der Pfarrei Bayerisch Gmain wuchs ich in die Aufgabe hinein, mich um alles, was das Kirchenjahr und das Leben in einer Pfarrei von der Taufe bis zur Trauerfeier mit sich bringt, zu kümmern. Vor allem bei großen Gottesdiensten war es wichtig, bei wechselnden Priestern, nebenamtlichen Mesnern und engagierten Ehrenamtlichen die „Fäden in der Hand“ zu halten

Im Jahr 2012 stand die offizielle Gründung der Katholischen Stadtkirche an – nun galt es, vier Pfarreien (St. Zeno, St. Nikolaus mit Schneizlreuth, St. Valentin/Marzoll und St. Nikolaus von der Flüe) an ein Miteinander heranzuführen. Mit vereinten Kräften im Pastoralteam und der tatkräftigen Unterstützung sowie viel gutem Willen der Ehrenamtlichen und Pfarrmitglieder ist dies nach und nach in die Wege geleitet worden..

  • Es war wichtig, das Konzept der Erstkommunion- und Firmvorbereitung so weiterzuentwickeln, dass die Familien an sechs verschiedenen Schulen für ihre jeweilige Pfarrei gut betreut sind, die richtigen Informationen bekommen und mit den unterschiedlichen Priestern im Gottesdienst bekannt werden können.
  • Die guten Traditionen jeder einzelnen Pfarrei zu bewahren, neue Ideen und Veranstaltungen einzuführen, miteinander zu einer Feier zusammenzukommen, statt alles vier- bis sechsmal parallel zu tun, hat sich als schwierige, aber lohnende Aufgabe erwiesen.
  • Bei all dem hat sich die Zusammenarbeit in einem größeren Team mit unterschiedlichen Begabungen und Schwerpunkten als hilfreich erwiesen.
  • Die Übernahme der ökumenischen Bereitschaft über das „Notfallhandy der katholischen und evangelischen Pfarreien“ brachte es mit sich, dass ich verstärkt als Seelsorgerin bei Sterbefällen z.B. im Krankenhaus gerufen wurde.

Nachdem in der Erzdiözeses München-Freising für alle pastoralen Mitarbeiter nach 12 bis 15 Jahren ein Stellenwechsel vorgesehen ist, ist es nach 18 Jahren an der Zeit. Es freut mich, dass ich so nahe wie möglich an meinem Wohnort eingesetzt werden kann. Es ist mir ein pastorales Anliegen, sagen zu können: „Ich komme, ich bin für Sie da, ich bin „gleich“ bei Ihnen!“

Für die Zukunft der Kirche/der Pfarreien in den nächsten Jahren gibt es offizielle Prognosen: In zehn Jahren gibt es 30 Prozent weniger pastorales Personal und im Jahr 2035 erwarten die deutschen Bischöfe 100.000 Gottesdienstbesucher bundesweit. Ich sehe meine Aufgabe im Team mit Msgr. Dr. Thomas Frauenlob, allen Priestern und Diakonen im aktiven Dienst oder Ruhestand und den weiteren pastoralen Mitarbeiter*innen darin, diese Entwicklung zu begleiten, gute Weichen für die Zukunft zu stellen und möchte gern dazu beitragen, dass auch im Stiftsland Berchtesgaden – ab Januar dann mit Bischofswiesen, Winkl und Strub – die Kirche für alle als Anlaufstelle und Heimat in allen Freuden und Sorgen des Lebens wahrgenommen werden kann.

Birgit Hauber

Weitere Informationen