Ansprache des Vorsitzenden des Dekanatsrates Berchtesgaden Michael Koller anlässlich des Silbernen Priesterjubiläums von Msgr. Dr. Thomas Frauenlob

Lieber Herr Pfarrer – Hochwürdige Herren, werte Vertreter des kirchlichen und öffentlichen Lebens!

Im Namen aller Katholiken im Dekanat Berchtesgaden, aller Gremien im Dekanat und auch aller Angestellten und Helfer im Pfarrverband Stiftsland Berchtesgaden, darf ich Dir, lieber Herr Pfarrer, herzlich zu Deinem silbernen Priesterjubiläum gratulieren.

Du wolltest es heute ganz einfach – kein Geschenk und keine Reden – eine schlichte Feier. Aber wir haben gesagt – so geht´s auch nicht! Und es hat ja schließlich keiner gesagt, dass es für einen Pfarrer einfach wird!

Michael Koller

Du hast uns – dem Pfarrverband – die Skulptur von Kaspar Stanggassinger geschenkt. Dir ist der selige Kaspar ans Herz gewachsen und damit die Skulptur, die Walter Angerer d. J. hergestellt hat, auch aufgestellt werden kann – haben wir ein wenig gesammelt und wollen damit unseren Beitrag leisten, dass ein schöner Platz für die Figur gefunden wird. Wir sagen Dir für dieses Geschenk ein herzliches „Vergelt´s Gott“ und schauen zugleich auf 25 Jahre Priester – fünf Jahre Pfarrer von Berchtesgaden, Marktschellenberg, Au und Dekan im Dekanat Berchtesgaden!

Geschenk

Mit vielen Aufgaben und Herausforderung bist Du betraut – die Liste wäre lang, wenn ich alles aufzählen würde. Eine wichtige Aufgabe ist besonders in der Pastoral auf die Menschen, Gruppen und Gemeinschaften zuzugehen. Als Seelsorger musst Du Dir in religiösen Fragen von den Menschen „ins Herz schauen“ und sie – so denke ich – „eine festliche Nähe verspüren lassen“ – so wie heute bei diesem Bitt- und Dankgottesdienst hier in der Stiftskirche. Die Aufgabe, die sich immer wieder neu stellt, ist doch, dass wir alle Jesu Freunde sein und bleiben wollen. Dieses Freund-Sein ist ein dauernder Prozess des Freund-Werdens und dafür bist Du als Priester berufen uns zu begleiten – Mittler zwischen Himmel und Erde zu sein. Mit uns unseren Glauben zu gestalten – ja – unseren Glauben reifen zu lassen!

Wir wünschen aber auch Dir: Dass auch Dein Glaube ein Prozess ist. Der Glaube Deiner Erstkommunion soll nicht der Glaube bei Deinem heutigen Fest sein. Und der Glaube auf Deinem Sterbebett wird ebenfalls ein anderer sein! Denn dazwischen liegt ein ganzes Leben – Dein Leben. Mit allen Schwierigkeiten, allen Herausforderungen und Enttäuschungen. Aber auch mit allen Freuden und Sternstunden Deines Lebens.

Das Leben ist Kreuz und Erlösung gleichzeitig. Das zeigt uns auch Dein Primizbild, das auf der Jubiläumskerze nachempfunden ist. Es zeigt, dass der Mensch am Ende mutterseelenallein vor Gott stehen wird. Ohne angehäufte Güter, ohne Titel, ohne alles! Als einfacher Sünder! Dann werden wir erkennen: Alles ist Gnade! So steht es auf der Kerze!

Alles ist Gnade! Wir danken Dir für Deinen priesterlichen Dienst und bitten Dich, dass Du wie es der selige Kaspar formuliert hat: Tust, was der Tag verlangt und dabei auf dem Boden bleibst!

Du musst die Hand am Pflug haben – Du musst den Pflug ziehen! Das geht sicher nicht alleine und auch nicht ohne Mühe und ohne Herausforderung. Das wünschen wir Dir auch nicht – denn so unbedacht soll man nicht wünschen. Wir wünschen Dir aber, dass hinter diesem Pflug Frucht wächst – Brot für Leib und Seele.

Wir wünschen Dir auch, dass bei allen Mühen und Anstrengungen nie die Freude fehlt, dass dazwischen immer Blumen blühen – als Zeichen des Miteinanders, des Füreinanders, der Freude und Hoffnung!

Bedenke immer: Da wo Dich der Herrgott hin gesät hat, da sollst Du blühen!

Schließen darf ich mit einem Wort von dem Dir so geschätzten Papst Johannes Paul II. – er hat fast auf den Tag genau vor 40 Jahren bei seinem Amtsantritt gesagt: Non avete paura: Aprite, anzi spalancate le porte per Christo! Habt keine Angst: Öffnet, ja reißt die Tore auf für Christus! Lass Christus in Dein Herz ein – wir wissen: er nimmt nichts und gibt doch alles!

So wünschen wir Dir, dass Du keine Angst hast vor dem was kommt, dass wir gemeinsam in Treue fest zu unserem Glauben halten.

Ja – wer glaubt der zittert nicht. Er ist nicht pessimistisch eingestellt. Glauben – das ist die Heiterkeit die von Gott stammt. In diesem Sinne – alles erdenklich Gute und stets Gottes reichen Segen!

Gruppenbild

Ansprache des Vorsitzenden des
Dekanatsrates Berchtesgaden Michael Koller
anlässlich des Silbernen Priesterjubiläums
von Msgr. Dr. Thomas Frauenlob
Stiftskirche zu Berchtesgaden, am 21. Oktober 2018

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