Gründonnerstag

In gewisser Weise ist der Gründonnerstag der Heilige Abend des Osterfestes. Wie der 24. Dezember ist der Gründonnerstag erst einmal ein normaler Werktag, aber am Abend beginnt ein großes Fest. Nur, dass dieses Fest drei volle Tage dauern wird: Österlichen „Dreitag“ – lateinisch „Triduum“ – nennen die gottesdienstlichen Bücher Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag. Das christliche Osterfest umfasst den gesamten Durchgang Jesu durch Leiden und Tod über die Grabesruhe bis zur Auferstehung.

Das Prägende des Gründonnerstagabends ist der Abschied und das Vermächtnis Jesu. Jesus ist mit den Aposteln nach Jerusalem gegangen, um dort das höchste jüdische Fest, das Paschafest, zu feiern. In einem uralten Ritual mit festgelegten Speisen und Getränken, Gebeten und Bibeltexten feiern die Juden ihre Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten und ihre Rettung durch Gott vor dem Niedergemetzeltwerden am Roten Meer. Diese Feier sollte für Jesus und seine Jünger zum Abschiedsmahl in dieser Welt werden. Jesus, der sich nach Lk 22, 15 sehr danach gesehnt hat, dieses Paschamahl mit seinen Jüngern zu essen, verbindet damit sein Vermächtnis an seine Anhänger zu allen Zeiten.

Dieses Vermächtnis ist ein Doppeltes: Vor dem Mahl wäscht Jesus wie ein Sklave seinen Jüngern die Füße: Ihr künftiges Wirken an den Menschen soll immer grundsätzlich ein Dienst und nie ein Beherrschen und Unterdrücken sein. Dann die Worte über Brot und Wein: Dieses Brot ist nun sein Leib, der am darauffolgenden Tag hingegeben und dieser Wein sein Blut, das vergossen werden wird. Und er fügt hinzu: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Die, die an Jesus glauben, sollen sich zu allen Zeiten in seinem Namen versammeln, Gott preisen, Brot und Wein teilen und auf diese Weise sein Andenken begehen um jedesmal wieder aufs Engste und zuinnerst mit ihm und untereinander verbunden zu werden. Tatsächlich nimmt uns jede heilige Messe, jede heilige Kommunion, zeit—und raumübergreifend in dieses Mahl und in dieses Geschehen im Abendmahlsaal damals an jenem Paschafest in Jerusalem mit hinein. Bei der Messfeier am Gründonnerstag wird das bewusst wie sonst nie. Für mich persönlich ist sie die wichtigste und innigste Messfeier im Jahr. Umso bedauerlicher, dass sie heuer nicht öffentlich gefeiert werden kann!

Und dann, nach dem Mahl,  verlassen sie Jerusalem, gehen mitten in der Nacht zum stockfinsteren Ölberg. Jesus betet und fleht zu Gott seinem Vater, schwitzt Blut und erlebt die ganze unfassbare Abgründigkeit von menschlicher Schuld und Grausamkeit und der damit verbundenen Gottverlassenheit. Die Jünger schlafen immer wieder ein. Plötzlich Lärm, Soldaten kommen, von Judas angeführt, die Dramatik des Karfreitags nimmt ihren Lauf…

Gründonnerstag


Informationen und Hilfen zum Gründonnerstag

 


 

Tipps zum Gründonnerstag von Pastoralreferent Martin Kienast


Bilder zum Gründonnerstag

„Am Gründonnerstag feierte Jesus mit seinen 12 Aposteln das „Pessah-fest“ . Zu Beginn wusch er seinen Jüngern die Füße Um ihnen ein Beispiel zu geben, wie er sich den Dienst seiner Jünger für die Menschen vorstellt. Die Aktion vor der Kirche sollte alle Vorbeifahrenden aufmerksam auf den Charakter des Gründonnerstags aufmerksam machen. Nachzulesen bei Joh 13,1-15“

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