Pfarrversammlungen im Pfarrverband Stiftsland Berchtesgaden

Mit einer breit gefächerten Informationspalette wurden die Pfarrangehörigen der drei Pfarreien des Pfarrverbandes Stiftsland, St. Andreas, St. Nikolaus und Hl. Familie, über die aktuellen Entwicklungen auf den neuesten Stand gebracht.

Begrüßungsbildschirm

Pfarrer Dr. Thomas Frauenlob, Gemeindereferentin Gabriele Hartmann und Verwaltungsleiter Michael Koller hatten Zahlen und Fakten und zusammengetragen und präsentierten diese den interessierten Zuhörern in einer kurzweiligen Weise. Manche Information war überraschend und einzelne riefen ungläubiges Staunen auf den Gesichtern hervor. Michael Koller nannte zunächst die Zahl der Angestellten in den Pfarreien und belegte anhand von konkreten Zahlen, dass Kirche ein nicht unwichtiger Arbeitgeber ist. Die prozentuale Verteilung bot Einblick in verschiedene Bereiche des Haushalts. Durch die Gründung eines Haushaltsverbundes sind die Kosten nun übersichtlicher. Grundtenor von Koller war die Notwendigkeit, dass die Kosten gesenkt würden und Auffälligkeiten im Haushalt einer genaueren Überprüfung unterzogen werden müssen. Die ca. 3500 Termine in den drei Pfarreien können nur mit strafferen Strukturen und einer präzisen Organisation bewältigt werden. Diese Grundlagen wurden durch wöchentliche Teambesprechungen geschaffen und ausgebaut.

Verwaltungsleiter Michael Koller

Gemeindereferentin Gabriele Hartmann hatte wichtige Zahlen aus der Sozialraumanalyse zusammengestellt und präsentierte zum Staunen der Zuhörer, dass Marktschellenberg die jüngste Gemeinde im Pfarrverband ist. Dort befindet sich auch der einzige kirchliche Kindergarten, der derzeit 82 Kinder betreut. Seit September 2016 ist diese Einrichtung ein „integratives Haus für Kinder“, das einen erhöhten Betreuungs- und damit Personalbedarf bedingt, aber auch mehr Zuschüsse erwirken kann. Die Sozialraumanalyse dient dazu, die der Bevölkerungsstruktur passenden pastoralen Schwerpunkte zu setzen und die beschränkten personellen und finanziellen Ressourcen zielgerichteter einzusetzen. Vor allem der Bereich Kinder und Jugend hat im Pfarrverband Priorität. Daher soll ein so genanntes „Stanggassinger-Projekt“ – nach dem Patron des Pfarrverbandes des Sel. Kaspar Stanggassinger benannt – als Fond zur Förderung des Kinder- und Jugendarbeit dienen. So wurde z. B. der Kinobesuch mit der Weihnachtsgeschichte der Augsburger Puppenkiste im Dezember für die Grundschulen und Kindergärten bezuschusst, Ministrantenarbeit und die Singschule der StiftsMusik werden unterstützt und weitere Aktivitäten sollen damit gefördert werden. Neben dem Kirchgeld der Gläubigen wird der Erlös aus dem Verkauf des StiftsWeins zu diesem Zweck eingesetzt.

Gemeindereferentin Gabriele Hartmann

Pfarrer Frauenlob bot sodann einen Überblick über die Entwicklung des Pfarrverbandes seit 2014. In den drei Jahren wurden Schritt für Schritt die Gemeinsamkeiten gefördert bei gleichzeitiger Wahrung der Eigenheiten der einzelnen Pfarreien, wenn auch immer wieder Kompromisse eingegangen werde müssen. Die Errichtung des Pfarrverbandes, die Erwählung des Sel. Kaspar Stanggassinger zum Patron, die Gründung eines Haushaltsverbundes, die Einrichtung einer Verwaltungsleiterstelle und viele andere Meilensteine markieren den bisher gegangenen Weg. Vor allem die gemeinsamen Unternehmungen der Ministranten, die Feste und Klausurtagungen stellte er als vorbildlich heraus. Zwei Projekte sind derzeit besonders wichtig: Die Einrichtung eines zentralen Pfarrarchivs im Franziskanerkloster, in dem die Archive der acht Talkesselpfarreien neu geordnet, mit Findbuch ausgestattet unter archivalisch optimierten Bedingungen bis Ende 2017 zusammengelegt werden.

Pfarrer Monsignore Dr. Thomas Frauenlob

Eher inhaltlicher Natur wird die Erarbeitung eines Pastoralkonzepts im Rahmen der Initiative „Pastoral gestalten“ in der Erzdiözese sein. „Eigenständigkeit wahren – Gemeinsames fördern“ gilt als Grundsatz auch hierbei. Die Seelsorge soll sich noch deutlicher an der Würde aller durch das Sakrament der Taufe, der Orientierung an den Charismen und Talenten der einzelnen und an der Tatsache, dass Glaube auch außerhalb von Kirchenraum oder Pfarrheim stattfindet, ausrichten.

Im Januar, so berichtete der Pfarrer, konnte in einer gemeinsamen Sitzung der Spitzen des Ordinariates, der Franziskaner und des Pfarrverbandes eine günstige personelle Ausstattung mit fünf Priestern und fünf pastoralen Mitarbeitern für die nächsten Jahrzehnte im gesamten Talkessel erreicht werden. Das Franziskanerkloster wird umgebaut und in Zukunft sechs Franziskanern Platz bieten, die in der Seelsorge im Talkessel und teilweise auch im ganzen Dekanat tätig sein werden. Zudem wird das Pfarrhaus in Berchtesgaden als zentrale Verwaltung durch einen Umbau entsprechend ausgestattet werden. Jede Pfarrei hat schon jetzt einen festen Ansprechpartner aus dem pastoralen Team, der für alle Belange der einzelnen Pfarrei zur Verfügung steht. „Damit gestalten wir die Zukunft, wir handeln jetzt, damit wir nicht morgen be-handelt werden!“ – so die knappe Botschaft des Pfarrers.

In diesem Ausblick in die Zukunft betonte der Pfarrverbandsleiter, dass die Identifikation der Gläubigen mit ihrer Pfarrei und ihren Kirchen stärker werden müsse, dass das ehrenamtliche Engagement wichtiger werde und auch die Wichtigkeit der Pfarrgemeinderäte keineswegs geringer, sondern sogar noch bedeutender werde.

Die Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte, Tobias Vogl, Florian Kranawetvogl und Wolfgang Geistlinger, gaben einen Überblick über die Arbeit ihrer Gremien in den letzten Jahren. Dabei zeigte sich, dass vieles bereits gemeinsam geschieht, aber auch jede Pfarrei eigene Schwerpunktsetzungen hat. Auch hier ging ein Blick in die Zukunft: am 25. Februar 2018 finden die Pfarrgemeinderatswahlen statt. Der Diözesanrat hat dazu das Statut überarbeitet und eine allgemeine Briefwahl beschlossen. Bereits 2014 wurde damit in der Pfarrei Au eine überraschende Wahlbeteiligung von 30 % erreicht.

Nach all diesen Informationen blieben nur wenige Fragen der Anwesenden übrig, die mal ernst, mal launig beantwortet werden konnten. So endete ein Reigen von drei Pfarrversammlungen, der interessante Einblicke und Ausblicke für den Pfarrverband Stiftsland Berchtesgaden bot.

 

PDF-DokumentPräsentation zu den Pfarrversammlungen zum Download
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