Wiedereröffnung von Maria am Berg

zum Kirchweihfest am
Samstag, den 30. September und
Sonntag, den 1. Oktober 2017

Untersalzberg: Mit dem traditionellen Kirchweihfest in Maria am Berg wird die erste Phase der Restaurierungs- und Instandsetzungsarbeiten der Kirche abgeschlossen. Viel ist schon geschehen: auf der Kirche leuchtet weithin das neue Schindeldach. Der Kirchenvorplatz ist unter der glatten Teerfläche mit neuen Leitungen und Wasserabflüssen ausgestattet und an der Oberfläche mit schlichten Laternen und sogar einem Brunnen ansprechend gestaltet. Die Kirche wird in Zukunft abends auch angestrahlt sein. Eine besondere Errungenschaft stellt der barrierefreie Zugang zur Kirche dar, der im Zuge der Umbaumaßnahmen mittels einer Rampe realisiert werden konnte: selbstverständlich alles von heimischen Handwerksbetrieben ausgeführt.

Enzyklika „Laudato sì“ inspirierte Energiekonzept

Die Idee einer energieautarken Kirche wurde durch die enge Zusammenarbeit von fünf einheimischen Fachfirmen realisiert. So benötigt Maria am Berg in Zukunft weder eine fossile Heizung noch Strom aus dem öffentlichen Netz. Beleuchtung – umgestellt auf LED -, Sitz- und Wandheizung, sowie die Regeltechnik wird über eine 10 KW Photovoltaikanlage auf dem benachbarten Haus Bethanien bewerkstelligt. Franz Brandner, Urenkel des Erbauers der Kirche, hat dazu sein Hausdach zur Verfügung gestellt, da aus denkmalschützerischen Gründen auf einer Kirche keine entsprechende Anlage installiert werden kann. Dieses Projekt hat für die Erzdiözese München und Freising Modellcharakter. Sollte der Probelauf in den nächsten beiden Jahren die Funktionalität dieser Idee erweisen, wird die Erzdiözese auch bei ähnlichen Kirchen auf Energieautarkie setzen.

Michael Koller, der in der Nachfolge des kürzlich verstorbenen Hans Gößl, die Belange der Kirche Maria am Berg ehrenamtlich verwaltet, weist darauf hin, dass die Refinanzierung der getätigten Investition nicht vornehmlich durch die Einsparung an Heiz- und Stromkosten erfolgt, sondern vor allem durch die wesentlich längeren Intervalle in der Säuberung und Restaurierung der Raumschale und der Kunstgegenstände zu erwarten ist, da die Staubentwicklung gegen null gehen wird. Hier ist Maria Ettenberg ein Paradebeispiel: vor fast vierzig Jahren wurde die Kirche saniert und wirkt heute noch wie neu, „eben weil es keine Heizung mit Gebläse gibt, die Staub aufwirbelt, der sich dann am kalten Gemäuer absetzt!“ – wie Michel Koller betont. In Maria am Berg muss aufgrund der bisherigen Heizsituation bereits nach 17 Jahren erneut eine Reinigung der schon schwarz gewordenen Ramschale angepackt werden. Diese Maßnahme erfolgt zusammen mit der Überarbeitung der liturgischen Orte und der Restaurierung der künstlerischen Ausstattung in der geplanten zweiten Bauphase 2018.

Pfarrer Frauenlob sieht die Maßnahmen insbesondere im Zusammenhang mit der Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus. „Maria am Berg ist ein kleiner Beitrag zur Umsetzung der Anregungen des Papstes, der hoffentlich Schule macht. Insbesondere das Nachhaltigkeitskonzept der Erzdiözese München und Freising aus dem Jahre 2015 fordert alle kirchlichen Mitarbeiter und Einrichtungen auf, in allen Bereichen kirchlichen Handelns den Aspekt Schutz der Schöpfung in ganzheitlichem Sinne zu beachten“.

Investition durch Zuschuss und Spenden möglich

Wie sieht es mit der Kostenseite aus? Die Gesamtkosten werden sich am Schluss auf rund 400.000 € belaufen, wovon 80% der Erzbischöfliche Stuhl und rund 20% durch Spenden erbracht werden. Maria am Berg ist auch in dieser Hinsicht einmalig in der Erzdiözese: Die Kirche bekommt nicht wie eine Kirchenstiftung Zuschüsse für den laufenden Betrieb. Die Kosten werden über Messintentionen, Kerzenverkauf und Spenden gedeckt. Durch Aktionen wie z. B. der Josefitag 2017, jährliche Basare und Feste auf dem Vorplatz wie z. B. am Mandlgedenktag oder Kirchweihe etc. werden zusätzliche Einnahmen generiert, die durch das tatkräftige Zusammenhelfen von Gottesdienstgemeinde, Kolpingfamilie, Frauenbund und den Untersalzberger Weihnachtsschützen zustande kommen. Die vielen Stunden freiwilliger Arbeit von Soferl und Josi Pfnür, sowie Michael Koller tragen wesentlich dazu bei, dass keine überflüssigen Kosten entstehen. Aus Spenden konnten nicht nur permanent soziale Einrichtungen und Projekte unterstützt werden, sondern in den letzten Jahren alle Messgewänder restauriert, erneuert oder neu angeschafft, alle liturgischen Geräte gereinigt, restauriert, neu versilbert oder vergoldet werden. Dass sie nun in einer zweckmäßig eingerichteten neuen Sakristei optimal untergebracht und verwahrt werden können, ist übrigens auch durch Spendengelder ermöglicht. Mit den getätigten Maßnahmen ist Maria am Berg auf Jahrzehnte hinaus gut bestellt und ein würdiger Ort des Gebetes, der Einkehr und Heimat zahlreicher Gläubiger, die hier das Kirchenjahr leben oder eben nur mal vorbeischauen.

Auch Verschönerungen kommen zum Zug

Über die Notwendigkeiten hinaus wird es ab Oktober zwei ästhetische Verbesserungen geben. So darf man gespannt auf das statt einer nun aus drei Glocken bestehende Geläut sein. Eher zufällig tauchten vor einigen Jahren zwei alte Glocken auf, die ursprünglich in Maria am Berg zum Gebet läuteten. Im Zuge der Dacherneuerung fanden diese beiden nun wieder in der Glockenstube einen Platz und werden zusammen mit der großen Glocke am Kirchweihfest erstmals bis ins Tal erklingen. Da es im Gebiet des Untersalzbergs zahlreiche Wasserquellen gibt, kam die Idee auf, zur Verschönerung einen Brunnen auf dem Vorplatz der Kirche zu errichten. In Kombination mit einer Sitzbank soll dieser Ort eine herzliche Einladung an die Kirchenbesucher und Wanderer zum Verweilen und Nachdenken sein. Die Gottesdienstgemeinschaft von Maria am Berg freut sich auf das 85. Kirchweihfest, zu dem alle herzlich eingeladen sind.

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Einmalige rechtliche Stellung von Maria am Berg

Die Kirche Maria am Berg gehört nicht zur Pfarrkirchenstiftung St. Andreas in Berchtesgaden, wenn sie auch auf deren Pfarreigebiet liegt und der Pfarrer qua Amt Rektor von Maria am Berg ist. Die Kirche wurde als Privatkirche 1929 bis 1932 von Franz Brandner (Seimler) gebaut und war bis zum Tod von P. Franz  Mandl, der 46 Jahre Kurat der Kirche war, alleiniges Eigentum der Nachkommen des Erbauers. In den 90er Jahren wurde Maria am Berg der Stiftung „Erzbischöflicher Stuhl München und Freising“, einer Körperschaft des öffentlichen Rechts und selbständiger kirchlicher Rechtsträger mit Sitz in München übergeben. Diese Stiftung hat ihre historischen Wurzeln im Bischöflichen Stuhl Freising, einer der Amtsführung und dem Unterhalt des Bischofs von Freising dienendes und mit dessen Amt untrennbar verbundenes Vermögen. Die Maßnahmen in und um Maria am Berg werden im Einvernehmen mit den Nachkommen der Gründerfamilie getroffen und durch Zuschüsse des Erzbischöflichen Stuhls und Spenden finanziert.

Straßensperrung:

Wegen der Lichterprozession wird am Samstag, 30. September 2017, zwischen 18:30 Uhr und 18:50 Uhr der Verkehr auf der B 305 (zwischen Gollenbachkreuz und Einfahrt Hotel Seimler) angehalten.

Festprogramm

Samstag, 30. September 2017 18:30 Uhr Segnung der Statue am Gollenbachkreuz
anschließend Lichterprozession nach Maria am Berg mit Andacht und Totengedenken
Musikalische Gestaltung: Kirchleitenmusi
  20:00 Uhr Gemütliches Beisammensein im Hotel Seimler
mit der Stoahaislmusi
Sonntag, 1. Oktober 2017 10:00 Uhr Hl. Messe zum Kirchweihfest
Musikalische Gestaltung: Winkler Geigenmusi und Männerchor
  11:30 Uhr Einkehr im Hotel Seimler
mit der Soizwieser Tanzlmusi
  14:30 Uhr Kirchweihandacht
Musikalische Gestaltung: Geschwister Klappacher und Berchtesgadener Saitenmusi
  15:00 Uhr Festausklang auf dem Kirchplatz
bei Kaffee und Kuchen

Michael Koller
Verwaltungsleiter

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