„Nun jauchzet dem Herrn“

Festgottesdienst in der Stiftskirche aus Anlass des Diamantenen Priesterjubiläums von Prälat Dr. Walter Brugger

Mit einem großen Festgottesdienst feierte der frühere Berchtesgadener Pfarrer Dr. Walter Brugger am vergangenen Sonntagabend sein Diamantenes Priesterjubiläum.
Nachdem das feierliche Spiel von Orgel und Bläserensemble sowie das Eingangslied „Nun jauchzet dem Herrn“ verklungen waren, konnte Pfarrer Msgr. Thomas Frauenlob den Jubilar Prälat Dr. Walter Brugger an seiner langjährigen Wirkungsstätte, der Stiftskirche neben vielen Gläubigen aus dem Pfarrverband und Ehrengästen wie Landrat Georg Grabner sehr herzlich zum feierlichen Gottesdienst begrüßen. Zugleich dankte er seinem Vor-Vorgänger für dessen sechs Jahrzehnte seelsorgerisches wie geistliches Schaffen.

Es ist eine große Freude, dass Pfarrer i. R. Brugger nach Berchtesgaden gekommen sei, um hier Gott Lob und Dank zu sagen. Für ihn, so erwiderte Prälat Brugger, sei es eine große Freude rüstig da zu sein, um mit vollen Herzen zu danken, dass er Priester werden und bleiben zu durfte. „Die Gemeinde ist da, der Chor ist da, alles ist prächtig bereitet. Feiern wir, dass Gott uns trägt!“ Stiftsmesner Dirk Eggenweiler hatte den Chorraum passend zum Priesterjubiläum festlich geschmückt.

Der Sankt-Andreas-Chor hatte die Missa brevis in C des zeitgenössischen Komponisten Robert Jones intensiv und prägnant vorbereitet, wohl wissend, im ehemaligen Berchtesgadener Pfarrer einen Freund feierlicher Kirchenmusik zu haben. Zur Feier der Eucharistie im festlich geschmückten Chorraum hatten sich zusätzlich Kaplan Gerhard Wiesheu, Franziskaner-Pater Kajetan, Pfr. i. R. Kaspar Städele zur Konzelebration versammelt.

Diakon Karl Bodinger trug aus dem Lukas-Evangelium den Abschnitt von Jesu schwierigem Weg nach Jerusalem mit dem entscheidenden Auftrag „Folge mir nach“ vor. In seiner Predigt stellte Prälat Brugger die beiden Sakramente Priesterweihe und Ehe in ihren Gemeinsamkeiten wie Unterschiedlichkeiten nebeneinander. Für beide gilt wie der Evangelist Johannes sagt „Gott ist die Liebe“. Bei Primiz und Hochzeit erhalten beide viele „Vorschusslorbeeren“, doch dann kommen Alltag und Alter. „Weiß der im Dom zu Freising jung Geweihte, was auf ihn zukommt? Ist das bei jungen Eheleuten nicht genauso?“ Während es in Ehe und Familie zwischen den Partnern, zwischen Jung und Alt Korrektive gibt, hört ein Priester manchmal nur „Herr Pfarrer, des war oiwei scho so!“

Brugger ging in seinen Ausführungen auf konkrete Situationen während seiner Berchtesgadener Zeit ein; vor allem die vielen schwierigen Todesfälle: „Da braucht man den Herrn auf jedem Seelsorgegang!“ Die sehr persönlich gehaltene Predigt endete mit einem Appell des Altpfarrers „auch an uns zu denken und für uns zu beten.“

Festliches Orgelspiel, freudiger Volksgesang, Pauken und Trompeten, kräftiges Gebet gaben dem Gottesdienst ein besonders festliches Gepräge. Vor dem Schlusssegen richtete Pfarrgemeinderatsvorsitzender Tobias Vogl überaus herzliche Worte des Dankes an Altpfarrer Brugger für dessen seelsorgerisches Wirken und überreichte als Geschenk ein Portrait des Seligen Pater Kaspar Stanggassinger.

Diesen Dankeswortes wie den Zukunftswünschen schloss sich für den Markt Berchtesgaden Barthel Mittner als 2. Bürgermeister an. Prälat Brugger erwiderte die Grußworte mit einem herzlichen Dank und fügte ironisch hinzu, er habe heute so oft Herr Prälat gehört, aber „ich bin Pfarrer und ich bleibe Pfarrer!“ Ein stimmungsvoller wie froh machender Festgottesdienst, der gänzlich dem Satz aus dem alten lateinischen Stufengebet entsprach „Zum Altare Gottes will ich treten, zu Gott, der mich erfreut von Jugend auf“ endete mit Auszug von Jubilar, Priestern und Ministranten. Im Anschluss daran versammelte sich die Festgemeinde im Kreuzgang zur offenen Begegnung bei Getränk und Gebäck.