Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel
Festgottesdienst in der Stiftskirche mit Kräuterweihe
Am Vorabend des "Hochfrautages" trafen sich einige fleißige Frauen des Katholischen Frauenbundes im Garten des Pfarrheimes, um aus selbst gepflückten und gespendeten Kräutern und Blumen Kräuterbuschen zu binden. Nicht zuletzt dank einer großzügigen Blumenspende einer hiesigen Gärtnerei konnten sie mehr als vierhundert bunte, gut duftende Sträuße fertigen.
Am Hochfest "Mariä Aufnahme in den Himmel" verkauften die Frauenbundfrauen die Kräuterbuschen vor den Gottesdiensten in der Stiftskirche und in der Franziskanerkirche. Zudem wurden einige Sträuße vor dem Kirchlein Maria am Berg verkauft. Texttafeln erklärten den alten Brauch:
"Am Fest Mariä Himmelfahrt fand früher allgemein in den Kirchen die Kräuter- und Blumenweihe statt. Die Heilkraft der Kräuter soll durch die Fürbitte der Kirche dem ganzen Menschen zum Heile dienen. Die geweihten Kräuter wurden früher auch bei Gewitter verbrannt, dem Vieh gegen Krankheit ins Futter gemischt und gelegentlich auch als Heilmittel für die Menschen verwendet. Der Katholische Frauenbund Berchtesgaden möchte diesen Brauch durch den Verkauf von Kräuter- und Blumensträußen wieder beleben. Der Erlös kommt bedürftigen Familien und Alleinstehenden in unserer Pfarrei sowie sozialen Projekten im Berchtesgadener Land zugute."
In seiner Predigt zog Pfarrer Hans Fischer eine kurze Bilanz des Lebens der Gottesmutter: Verkündigung, Geburt ihres Sohnes, Kindheitszeit Jesu, Zeit des öffentlichen Wirkens Jesu, bis hin zum Ausharren unter dem Kreuz. Drei Haltungen von Maria werden in dieser Bilanz sichtbar, so Fischer, die uns Maria zu einem großen Vorbild werden lassen: Erstens hat Maria sich zur Verfügung gestellt, nur im Vertrauen auf Gottes Wort. Zweitens hat sie Dinge, die sie (noch) nicht verstanden hat oder die ihr fremd waren, in ihrem Herzen bewahrt. Und schließlich das "Durchtragen" - Maria bleibt ihrem Sohn treu, auch wenn sie ihn nicht immer versteht. Mit diesen drei Haltungen ist sie uns Vorbild, Maria ist die Mutter der Glaubenden.
Am Ende des Gottesdienstes segnete Pfarrer Fischer die Kräuterbuschen, danach die Gläubigen.
Guter Gott, du hast die Jungfrau Maria, unsere Mutter, die uns Christus geboren hat, von aller Schuld bewahrt, und sie mit Leib und Seele zu deiner Herrlichkeit erhoben. Gib, dass wir auf dieses Zeichen der Hoffnung und des Glaubens schauen und so auf dem Weg bleiben, der uns zu deiner Herrlichkeit führt. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.
Tagesgebet am Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel
15. August 2017
Andreas Pfnür